| Grundsätzliches |
Die FAU ist bestrebt, ihre Innovationskraft und Vielfalt zu nutzen, um einen
wertvollen Beitrag zum Klimaschutz im Sinne des Pariser Abkommens zu leisten und das von der Bayerischen Staatsregierung vorgegebene Ziel der Klimaneutralität für Hochschulen bis 2030 zu erreichen. Sie greift dabei auf ihre
Stärken in den von ihr identifizierten strategischen Feldern „People“, „Education“, „Research“ und „Outreach“ zurück, die in unmittelbarem Bezug zu denHandlungsfeldern des Klima-Aufbruchs Erlangen stehen. Auch ist sie bestrebt, durch ein nachhaltiges Campus-Management, umweltverträgliche Betriebsabläufe und einer Messung ihrer Nachhaltigkeitsleistung zur Erreichung des 1,5- Grad-Ziels beizutragen. |
| Handlungsfeld Sektorübergreifende Maßnahmen
Allianz klimaneutrales Erlangen (S1b)
Verstetigung und Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit (S10)
Fortführung Bildungsaktionen (S11)
Handwerksoffensive (S5) |
Als führende Forschungs- und Lehreinrichtung in Deutschland betrachtet es die FAU als ihre Aufgabe, als „Innovationsmotor“ zur Entwicklung der Metropolregion in unterschiedlichen Feldern, wie z.B. der Stadtentwicklung, der Energieversorgung und der Stärkung regionaler Innovationsökosysteme, beizutragen. Zu diesem Zweck wird sie:
- einen Zirkel schaffen, bei dem wissenschaftliche Innovation durch Kooperationsprojekte, insbesondere im Verbund mit anderen Hochschulen sowohl auf der nationalen als auch der internationalen Ebene, in transformatives Wissen für die Region überführt und das an der FAU vorhandene Wissen nutzbar gemacht wird;
- die Zusammenarbeit mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft bei der Gestaltung und Bewerbung von Kampagnen und Projekten rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit intensivieren und ihre Kommunikationskanäle entsprechend nutzen;
- die Entrepreneurship- und Gründungsförderung im Bereich nachhaltige Startups weiter ausbauen, insbesondere mit einem Fokus auf die regionale Wirtschaft und kommunale-öffentliche Anwendungen;
- die Einbindung von Studierenden intensivieren, um über Lehrveranstaltungen, neue Lehrformate wie „Service Learning“ sowie praktische Projekte am Campus Nachhaltigkeit zu stärken.
- die Handwerksoffensive unterstützen (S5), indem
- sie das Weiterbildungsangebot im Bereich Energie und Klimaschutz ausbaut;
- sie die Schaffung aller Voraussetzungen für Ausbildungsplätze und nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse im Facility- und Gebäude-Management sowie der Fachinformatik anstrebt, um dem Fachkräftemangel dort zu begegnen;
- die Einrichtung dualer Studiengänge mit Bezug zum Energie- und Klimaschutz angestrebt wird.
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| Handlungsfeld Energieversorgung
Masterplan Wärme (E1)
Einwirkung auf Landes- und Bundesebene (S13)
Ausbau von Photovoltaikanlagen (E4) |
Im Handlungsfeld Energieversorgung will die FAU einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels durch folgende Maßnahmen in unterschiedlichen Bereichen leisten:
- Erarbeitung einer Gesamtkonzeption zur Erreichung der Klimaneutralität im Bereich „Energieversorgung“ sowie eine damit verbundene Abstimmung dieses Handlungsfelds mit anderen Handlungsfeldern bis Ende 2024
- Identifikation, Bewertung und Priorisierung von Möglichkeiten zur Energieverbrauchsminderung
Identifikation und Umsetzung von energetischen Maßnahmen
- Kontinuierliche Abstimmung der FAU-internen Versorgungs- und Entwicklungspläne für den Fernwärme- und Wasserbezug mit der Stadt Erlangen und den EStW sowie aktive Mitwirkung an der Gestaltung des Masterplans „Wärme 2030“ (E1)
- Benennung von Energiebeauftragten in den einzelnen organisatorischen Einheiten bis Ende 2023, um Liegenschaftsbeauftragte zu unterstützen und dadurch Möglichkeiten zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung zu identifizieren und schrittweise zu realisieren
- Einrichtung einer Nachhaltigkeitskommission, zu deren Aufgaben es gehört, Vorschläge der Energie- und Liegenschaftsbeauftragten zu evaluieren und Handlungsalternativen zu erarbeiten, bis Ende 2022
Umstellung des Energiebezugs der FAU auf erneuerbare Quellen
- Die FAU wird bereits nahezu vollständig durch Fernwärme (ca. 98 %) versorgt. In ihren wenigen Liegenschaften, die noch nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, erfolgt eine Überprüfung der Möglichkeiten, um deren Energieversorgung (z.B. durch Bio-Gas) klimafreundlicher zu gestalten.
- Um den Fernwärmebedarf der FAU klimaneutral zu gestalten, wirkt die FAU bei ihren Fernwärmelieferanten auf eine klimafreundlichere Produktion der Wärmeenergie (beispielsweise durch den Einsatz von Bio-Gas) hin.
- Im Hinblick auf Strom und Gas setzt sich die FAU im Rahmen des bayernweiten Beschaffungsverfahrens dafür ein, dass ausschließlich erneuerbare Energien in Form von entsprechend zertifiziertem Ökostrom und Grünem Gas beschafft werden. Die Möglichkeit der Kompensation stellt dabei die am wenigsten bevorzugte Option dar
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| Handlungsfeld Gebäude
Klimaneutrale Gebäude in Erlangen (G1)
Ressourcenschonendes Bauen und Sanieren (G4)
Klimaschutz und Denkmalschutz (G5) |
Als Nutzer großer Liegenschaften verpflichtet sich die FAU im Gebäudebereich zu folgenden Maßnahmen:
- Die FAU ist bestrebt, energetische Standards bei der Ausschreibung aller Bau- und Sanierungsprojekte ab 2023 zu berücksichtigen, benötigt hierfür jedoch die Zustimmung und Finanzierungszusage des Freistaates Bayern als Eigentümer der Liegenschaften.
- Bei Baumaßnahmen (Neubauten, Sanierungen) wird auf hohe klimaschonende Standards hingewirkt.
- In der gebäudebezogenen Planungs- und Ausführungsphase sollen in Abstimmung mit dem Staatlichen Bauamt Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz noch höher priorisiert werden.
- Die FAU setzt sich bei der Stadt Erlangen dafür ein, dass die Installation von Photovoltaik-Anlagen künftig auch auf denkmalgeschützten Gebäuden möglich ist (G5).
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| Handlungsfeld Mobilität
Menschenfreundliche Quartiere (M1)
Attraktiver ÖPNV (M3)
Sharingsysteme (M4)
Angebotsorientierter Ausbau Ladeinfrastruktur (M5) |
Bedingt durch ihre zahlreichen, geographisch verteilten Standorte und die daraus resultierenden Pendelbewegungen zwischen ihnen sowie die täglichen Pendelbewegungen zum Arbeitsplatz bzw. Studienort sieht die FAU auch im Handlungsfeld Mobilität zahlreiche Möglichkeiten zum Klimaschutz beizutragen:Stärkung und Entwicklung umweltfreundlicher Mobilitätskonzepte, auch im Verbund (M3, M5)
- Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes auf der Basis einer Analyse des Mobilitätsverhaltens
- Dialog mit den entsprechenden Mobilitätsanbietern (VGN, StUB) zur Optimierung der ÖPNV-Verbindungen zu den verschiedenen Campus der FAU
- Einsatz für den Ausbau der Radverkehrsverbindungen und -abstellmöglichkeiten auf dem Campus für Studierende und Mitarbeitende
- Evaluation der Möglichkeit, Diensträder für die Mitarbeitenden bereitzustellen, etwa durch Fahrradleasing-Konzept
Außerdem:
- Mitwirkung bei der umwelt- und menschenfreundlichen Gestaltung des Stadtbilds (M1)
- Erarbeitung und Evaluation von Vorschlägen zu nachhaltiger Mobilität durch eine Nachhaltigkeitskommission
- Aktive Bewerbung und Ausbau von Carpooling-Angeboten (z.B. uRyde) und Prüfung des Anschlusses der Universität an Sharing-Systeme (Car, Lastenräder, Fahrräder) der Stadt (M4)
- Sensibilisierung von Mitarbeitenden für einen Verzicht auf Flugreisen im Rahmen von Dienst- und Fortbildungsreisen innerhalb Deutschlands und eine konsequente Nutzung der Bahn für diese Reisen
- Kompensation der bei dienstlichen Flugreisen entstandenen CO2-Emissionen in Einklang mit den Vorgaben des Freistaates Bayern
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| Handlungsfeld Ernährung
Klima- und umweltfreundliche Verpflegung (EK2) |
Die FAU stellt für ihre Angehörigen umfassende Angebote im Bereich der täglichen Verpflegung zur Verfügung, ist jedoch in den meisten Fällen nicht der Betreiber der entsprechenden Einrichtungen, insbesondere der Mensen. Vor diesem Hintergrund strebt sie folgende Ziele an:
- Weiterer Ausbau des Anteils an regional beschafften Produkten in allen Mensen in Verbund mit dem Studentenwerk
- Vermeidung von Verpackungsmüll im Verbund mit dem Studentenwerk
- Vergrößerung des vegetarischen und veganen Angebots dort in Verbund mit dem Studentenwerk
- Integration von Nachhaltigkeitskriterien in entsprechende FAU-interne Beschaffungsprozesse
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