Wie viele Gebäude werden in Erlangen eigentlich fürs Wohnen genutzt?
Über 85 Prozent aller Gebäude in Erlangen werden fürs Wohnen genutzt. In Zahlen sind das 20.000 Gebäude. Also ein ziemlich hoher Anteil. Warum ist das für den Klimaschutz relevant?
Momentan heizen wir in Erlangen überwiegend mit Erdgas oder Öl und verursachen damit allein für die Wärmeerzeugung jährlich 308.000 Tonnen CO2e. Das ist vergleichbar mit rund 50.000 Hin- und Rückflügen nach Mallorca – und Fliegen ist schon ziemlich schlecht fürs Klima.
Spätestens bis 2045 sind wir gesetzlich verpflichtet, für die Erzeugung von Wärme kein CO2e mehr zu verursachen. Erlangen will früher das CO2e reduzieren, weil 2045 ehrlicherweise zu spät ist. Wir merken bereits jetzt die Veränderungen. Der Waldbrand im Tennenloher Forst im Frühjahr 2025 ist leider nur ein weiteres Beispiel für die raschen klimatischen Veränderungen. Was können wir also tun?
Mit Weitblick sich von Öl und Gas unabhängig machen: unser Energienutzungsplan mit Schwerpunkt kommunaler Wärmeplan
Seit Mai haben wir einen Energienutzungsplan mit Schwerpunkt kommunaler Wärmeplan, oder kurz ENP. Er zeigt, wie eine fossilfreie Wärmeversorgung, also ohne Öl und Gas, in den Jahren 2040 aussehen kann. Neben der Wärmeversorgung wird auch der Stromsektor betrachtet, da mit dem Ausbau von Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität der Strombedarf steigen wird. Der ENP ist nicht rechtlich bindend, sondern ein wichtiges Planungsinstrument.
Gebäudeeigentümer*innen könnten beispielsweise nachschauen, ob ihr Gebäude in einem Wärmenetzgebiet liegt oder in einem sogenannten „Eignungsgebiet“ für ein Wärmenetz. In solchen Eignungsgebieten könnten zukünftig Wärmenetze gebaut werden, sodass man sich nicht mehr um eine eigene Heizung kümmern müsste, sondern sein Gebäude einfach ans Netz anschließen könnte.
Aber Vorsicht: Bei so einem Netzausbau müssen viele mitmachen und es braucht mehrere Jahre, bis es tatsächlich umgesetzt wird. Eine gute Lösung bleibt es trotzdem!
Wirf einen Blick in den Energienutzungsplan oder gleich auf die Eignungsgebiete für Nah- und Fernwärmenetze in Erlangen.
Welche Vorteile habe ich nun konkret?
- Der Energienutzungsplan gibt eine Orientierung, welche Lösungen für die Wärmeerzeugung denkbar wären und ob ein Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz grundsätzlich möglich ist.
- Langfristig sind erneuerbare Energien günstiger! Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die Preise für Öl und Gas rasant gestiegen. Hinzu kommt die zunehmende CO2-Bepreisung. Ab Januar 2045 darf laut Gesetz kein Erdgas mehr zum Heizen genutzt werden. Wir würden dir daher von einem Einbau einer Gasheizung abraten. Denn je weniger Haushalte Erdgas nutzen, desto höher werden die Kosten für diejenigen, die dabei bleiben.
- Wende dich gerne direkt an die Erlanger Stadtwerke (ESTW), um abzuklären, ob dein Haus heute oder zukünftig an ein Nah- oder Fernwärmenetz angeschlossen werden kann. Hier geht es zur Seite der ESTW: Haus- und Netzanschlüsse.
- Mit unseren städtischen Energieberatern bieten wir dir außerdem ein kostenfreies und unabhängiges Beratungsangebot rund um dein Gebäude. Sie können dich unterstützen, deine Frage zu klären und dich auf lukrative Bundesförderungen hinweisen. Vereinbare gerne einen Termin:
- Mail: energiefragen@stadt.erlangen.de
- Telefon: 09131 86 – 2935 / – 3410 / – 2323
Wir leben alle auf derselben Welt, deren Ressourcen wir aktuell ziemlich überstrapazieren. Wenn es eine klimaschonende Alternative gibt, weshalb sie nicht nutzen?
