Bereits zum fünften Mal kamen Vertreter*innen von über 21 Erlanger Unternehmen und Organisationen zum Netzwerktreffen der Klima-Allianz zusammen. Kernstück dieser Treffen ist die gemeinsame Arbeit und Austausch zum Erlanger Klima-Aufbruch.

Zum Auftakt berichtete Klimaschutzreferentin Sabine Bock von den Entwicklungen seitens der Stadtverwaltung in Bezug auf die Umsetzung der 41 Maßnahmen des Fahrplans Klima-Aufbruch. Quintessenz: Die Bearbeitung der Maßnahmen durch die Stadt Erlangen verläuft weder in der notwendigen Tiefe noch in der geforderten Geschwindigkeit. Es gibt jedoch positive Entwicklungen im Bereich Mobilität, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz im gesamtstädtischen Bereich, bei der Stadtverwaltung, GEWOBAU und ESTW. Der Rahmen und die Strukturen zur Umsetzung des Klima-Aufbruchs etablieren sich. Der Fahrplan Klima-Aufbruch wird bereits von über 33 Organisationen mit Zehntausenden von Mitarbeitenden mitgetragen. Alle Mitglieder der Allianz können in ihrem Wirkungsbereich Treibhausgasemissionen reduzieren. Nur zusammen ist der Weg hin zu einer treibhausgasneutralen Stadt möglich.

In drei thematischen Arbeitsgruppen wurden konkrete Ansätze vorgestellt: Siemens AG zeigte am Beispiel des Erlanger Siemens Campus, wie durch moderne Sensorik die Betriebsdaten der Gebäude erfasst und auf einer digitalen Plattform zusammengeführt werden. Abweichungen im Regelbetrieb werden so frühzeitig erkannt und unnötiger Energieverbrauch eingespart. Seit 2019 konnte der CO2-Ausstoß des Unternehmens um 55 Prozent reduziert und ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2030 erreicht werden. REHAU Industries veranschaulichte anhand von Alltagsprodukten, wie die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der Praxis funktionieren. Es geht darum, das Konzept „Abfall“ abzuschaffen und stattdessen Materialen wiederzuverwenden und Produkte reparierbar zu gestalten. Damit die grüne Transformation gelingt, braucht es klare Regeln, die Orientierung und Planungssicherheit schaffen. Die EU setzt dabei wichtige Rahmenbedingungen – muss aber an einigen Stellen noch nachbessern. Zwei Vertreterinnen der IHK Mittelfranken gaben einen Überblick über die aktuellen Anforderungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und zeigten auf, welche Entwicklungen Unternehmen künftig erwarten könnten.

Wirtschaftsreferent Konrad Beugel gab zudem einen Einblick in die derzeit angespannte wirtschaftliche Lage.

Dass Veränderungen auch auf Widerstand stoßen, liegt in der Natur der Sache. Im neuen Format „DialogBrücke“ tauschten sich daher die Teilnehmenden aus, wie Mitarbeitenden auf diesem Weg mitgenommen und das Thema Nachhaltigkeit insgesamt eine noch höhere Priorität in der eigenen Organisation erhalten kann? Messbarkeit der Zielsetzungen war ein wiederkehrendes Argument, denn nur so können Erfolge wie Energie- oder Kosteneinsparungen festgestellt und als Erfolge kommuniziert werden. Anreize, wie kostenfreies Laden an E-Ladesäulen oder Beteiligung an Gewinnausschüttungen bei Einhaltung von Umweltzielen, erhöhen zusätzlich die Motivation unter den Mitarbeitenden. Am Ende geht es darum, dran zu bleiben und die Nachhaltigkeitsziele immer wieder ins Gespräch zu bringen. 

Stand: 22. Mai 2025